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Einsparpotenziale in Zahlen durch V2G-Systeme

Bi-direktionale Ladetechnik und Vehicle-to-Grid-Systeme (V2G) haben nicht nur Vorteile fürs Klima, sondern bieten auch wirtschaftliche Vorteile. Wie hoch diese ausfallen, zeigt jetzt eine britische Studie.
V2G-Anwendungen sind besonders bei Flottenfahrzeugen besonders geeignet. Bild: Nissan

In einer geimesamen Studie haben Nissan, E.ON Drive und das Londoner Imperial College die Vorteile Vehicle-to-Grid-Systemen auch in wirtschaftlicher Hinsicht belechtet und ihrer Ergebnisse jetzt in einem Whitepaper veröffentlicht.

Darin finden sich neben Empfehlungen zu Anreizen, um die Einführung von Vehicle-to-Grid-Ladesystemen (V2G) zu beschleunigen, auch Herausforderungen, die gerade in der An- und Hochlaufphase zu bewältigen sind. Hierzu gehört die Entwicklung eines zuverlässigen Geschäftsmodells im Kontext den sich Energiemärkte und deren Regulierung.

Die wichtigsten Erkenntnisse aus Sicht der Initiatoren der Studie:

  • Jährliches Sparpotenzial für den Betrieb des Stromnetzes in Höhe von 12.000 Britische Pfund je E-Auto.
  • Verringerung des CO2-Ausstoßes von ca. 60 Tonnen pro Jahr und E-Auto.
  • Jährliche Kostenvorteile für Betreiber von V2G-fähigen Flotten von 700 bis 1.250 Pfund je E-Fahrzeug abhängig vom Nutzerprofil (Laufleistung & Ladeverhalten)

„Unsere Forschung hat gezeigt, dass V2G dem Energiesystem einen großen wirtschaftlichen Nutzen bringen und gleichzeitig die CO2-Emissionen reduzieren kann“, erläutert Professor Goran Strbac vom Lehrstuhl für Elektrische Energiesysteme am Imperial College London. „Dabei zeigte sich, dass die zusätzliche Flexibilität, die mit V2G-Flotten einhergeht, die Systemeffizienz erheblich verbessern und Investitionen in neue CO2-arme Stromerzeugung reduzieren kann, während gleichzeitig die nationalen Dekarbonisierungsziele erreicht werden.“

Nach Angaben von Nissan arbeiten der Autobauer und E.ON Drive und das Imperial College bereits bei dem Projekt „e4Future“ zusammen. Dabei soll gezeigt werden, wie elektrische Transporter und Pkw das britische Stromnetz unterstützen und eine profitable, nachhaltige Lösung für Geschäftsflotten darstellen können.

Es sei Teil eines V2G-Wettbewerbs, der vom Ministerium für Wirtschaft, Energie und Industriestrategie sowie dem „Office for Zero Emission Vehicles“ (OZEV) in Partnerschaft mit Innovate UK finanziert wird. Nach einem großangelegten V2G-Test mit 20 Ladegeräten, die vergangenen Sommer im europäischen Nissan Technikzentrum in Cranfield installiert wurden, folgt nun die Veröffentlichung des Whitepapers.

Vor diesem Hintergrund erklärt Andrew Humberstone, Geschäftsführer von Nissan Motor GB folgendes: „Vehicle-to-Grid hat ein großes Potenzial, enorme Einsparungen zu erzielen – sowohl in finanzieller Hinsicht für Stromnetzbetreiber und Fahrzeugflotten als auch in ökologischer Hinsicht, da die CO2-Emissionen im gesamten britischen Stromnetz deutlich reduziert werden.“

Den ausführlichen Studienbericht von Nissan, E-ON Drive und dem Imperial College London gibt es hier.

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