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Services für Ladesäulenbetreiber und gegen das Ladekarten-Wirrwarr

Podcast (ca. 16 min): Der Geschäftsführer von Hubject spricht unter anderem über die Services seines Unternehmens für Ladestationsbetreiber, was sie dieser kostet und warum eine Kreditkartenlösung beim E-Tanken nicht zielführend ist.
Christian Hahn, CEO bei Hubject: Wir sind diejenigen im Hintergrund, die mit allen zusammen arbeiten. Wir haben schon heute mehr als 750 Unternehmen als Kunden gewinnen können.

In Parkhäusern. Vor Supermärkten. Auf Hotelparkplätzen und natürlich an Tankstellen sowie Rastplätzen und vielen anderen Orten werden in Zukunft immer häufiger öffentliche zugängliche Ladesäulen zu sehen sein. Doch für die Akzeptanz der E-Mobilität brauch es nicht nur noch mehr Ladesäulen, sondern auch eine einfache Abwicklung des Ladevorgangs in Hinblick auf Abrechnung. Welcher E-Autofahrer hat schon Lust, wenn er außerhalb des Ladenetzwerkes seines Anbieters, Strom nachtankt, eine weitere Extra-App zu nutzen oder sich verschiedenste Abrechnungskarten zu besorgen?  

Doch so schlimm wie noch vor einigen Jahren ist es nicht mehr. Das Ladekarten-Wirrwarr lichtet sich. Das geht auch auf Unternehmen wie Hubject zurück, die im Hintergrund den Ladesäulenbetreiber und etwa Stromanbieter miteinander vernetzen. Dazu hat das Unternehmen unter anderem das Ladenetzwerk intercharge entwickelt und sich einer europäischen Initiative von eRoaming Plattformen angeschlossen, die sich für europaweites und anbieterübergreifendes Laden von E-Fahrzeugen einsetzt.  

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Vor diesem Hintergrund erklärt Hubject-Geschäftsführer Christian Hahn im Podcast: „Was wir auf dem Markt wahrnehmen ist, dass aufgrund der Vielzahl der Akteure – wir sprechen hier von mehreren 100 Unternehmen allein in Deutschland und mehrere 1.000 in ganz Europa, die Elektromobilitäts-Services anbieten – eine ganz große Komplexität gibt. Wir glauben mit unserem Service diese Vereinfachung herbeiführen zu können.“

Kreditkartenterminals sind keine Lösung

Damit hat das Unternehmen Hahn zufolge schon vielen hunderten Unternehmen geholfen, ihren Kundenservices sowie den Betrieb der Ladestation zu vereinfachen. Denn schließlich sei ein Ende des Karten-Wirrwarr ein wichtiger Punkt, der E-Mobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Dabei sieht Hahn allerdings die in Deutschland teils auf politischer Ebene geführte Diskussion zu verbindlichen Kreditkartenterminals an E-Tankstellen mit gemischten Gefühlen.

Zwar könnten diese seinen Worten zufolge an einzelnen Stellen eine gute Ergänzung sein, nur lösen lassen sich damit in der Regel die Probleme des Endkunden nicht. Zum Beispiel auch, weil mit einem reinem Kreditkartensystem wohl die Vernetzung mit den Navis der Autos nicht gegeben sei, und der E-Autofahrer somit nicht wie gewohnt im Display angezeigt bekommt, wo die nächste Ladestation ist. Dem dürfet auch entgegenstehen, dass die Kreditkartenunternehmen entsprechende Daten nicht preisgeben. Außerdem sagt er, dass hierzulande viele Geschäfte noch mit Bargeld oder auch EC-Karten abgewickelt würden, und man dann auch eine Bar- oder EC-Kartenzahlung an E-Tankstellen ermöglichten müsste.

Seiner Meinung nach liegt die Zukunft in Fahrstromverträgen, die der E-Autofahrer mit einem Anbieter abschließt und mit denen er dann dank interoperabler Abrechnungssysteme überall bezahlen kann.

Alle Themen des Podcast im Überblick

  • Einleitung und wie Christian Hahn den derzeitigen E-Boom erlebt
  • Komplexität der Anbieter und Vereinfachung des Ladesäulenbetriebs und -nutzung (ca. 2:00 min)
  • Einschätzung zur Entwicklung eines interoperablen Ladesäulennetzes für grenzüberschreitendes Laden (ca. 4:30 min)
  • Diskussion über Vor- und Nachteile eines Kreditkarten-Abrechnungssysteme für das E-Stromtanken (ca. 6.00 min)
  • Warum Hahn in Fahrstromverträge die Zukunft sieht und wie es Hubject gelingt die Vernetzung mit mehr als 700 B2B-Kunden zu managen (ca. 8:00 min)
  • Preisentwicklung an den Stromtankstellen und die teilweise immer noch vorhandene Intransparenz (ca. 10:00 min)
  • Kosten für die Services von Hubject (ca. 11:30 min)
  • Was muss noch verbessert werden um die E-Mobilität noch populärer zu machen (ca. 14:50 min)   

Torsten Schmidt
torsten.schmidt@krafthand-medien.de

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