Bekanntlich ist die Anzahl der Ladepunkte ein Schlüssel zum Erfolg der E-Mobilität. Nicht umsonst gibt der ‚Masterplan Ladeinfrastruktur‘ der Bundesregierung das Ziel von einer Millionen öffentlicher Ladepunkte bis 2030 vor. Laut der Bundesnetzagentur gibt es in Deutschland aktuell 32.110 (Stand: 05.11.2020) öffentliche Ladepunkte. Private Elektrozapfsäulen werden bisher nicht zentral erfasst.
Vor diesem Hintergrund sagt VDA-Präsidentin Hildegard Müller: „Um das staatlich vorgesehene Ziel zu erreichen, sind künftig rund 2.000 neue öffentliche Ladepunkte pro Woche nötig. Aktuell werden aber nur rund 200 neue Ladepunkte im öffentlichen Bereich installiert.“
Auch um diese Diskrepanz zu überwinden, soll das fortan vom VDA quartalsweise aktualisierte Ladenetzranking beitragen. Denn das Ladenetz-Ranking bildet den Ausbau der öffentlichen E-Ladeinfrastruktur aller Landkreise und Städte in Deutschland ab. Damit soll die Rangliste zum einen Ansporn für alle Kommunen sein, den Ausbau des Ladenetzes aktiv voranzutreiben und zugleich schafft das Ranking Transparenz für (potenzielle) Nutzer von E-Autos, wieviel Zapfsäulen sich in ihrem Landkreis befinden.
Was der A- und der B-Wert aussagt
Dabei präsentiert das Ladenetz-Ranking zwei Werte, die für den Ausbau der Elektromobilität entscheidend sind. Der A-Wert (Attraktivitäts-Wert) benennt – wie es der Name schon sagt – die Attraktivität des Ladenetzes im Landkreis oder der Stadt. Er gibt die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte im Verhältnis zu den im Landkreis oder der Stadt zugelassen Autos wieder. Je mehr Ladepunkte vorhanden sind, desto attraktiver ist die Region für die Umstellung auf E-Autos. Aktuell kommen im Durchschnitt rund 1.500 E-Fahrzeuge auf einen öffentlichen E-Ladepunkt. „Dieses Verhältnis muss geringer werden, um die Region für den Umstieg auf Elektromobilität attraktiver zu machen“, sagt Hildegard Müller.
Der T-Wert (Teilen-Wert) gibt an, wie viele E-Autos sich einen öffentlichen Ladepunkt teilen müssen. Hildegard Müller: „Wir brauchen ein ausgewogenes Verhältnis von öffentlichen und privaten Lademöglichkeiten. Beides muss jetzt intensiv ausgebaut werden.“ Die Kommunen sollten jetzt das Angebot in ihrem Verantwortungsbereich steigern und einen Plan vorlegen, wie sie die Ladeinfrastruktur in ihrem Verantwortungsbereich schnell und engagiert ausbauen wollen. Nach einer Richtlinie der EU gilt: Es sollten sich im Durchschnitt nicht mehr als 10 E-Autos einen Ladepunkt teilen müssen.
Vorreiter und Schlusslichter
Spitzenreiter in der öffentlichen E-Ladeinfrastruktur ist der Landkreis Regen. Er gewinnt in beiden Kategorien, dem A-Wert für Attraktivität der öffentlichen Ladeinfrastruktur und dem T-Wert für das Teilen eines öffentlichen Ladepunktes. Beim A-Wert glänzt der bayrische Landkreis damit, dass für 310 Pkw ein öffentlicher E-Ladepunkt zur Verfügung. Vorne liegen auch Wolfsburg (358), Passau (403), Landau in der Pfalz (418) und Regensburg (434).
Schlusslichter in der Attraktivität sind der Landkreis Celle mit 9.947 zugelassenen Pkw auf einen E-Ladepunkt, der Landkreis Prignitz mit 15.188 und die Stadt Krefeld, in der fast 24.000 Pkw auf einen öffentlichen E-Ladepunkt kommen.
Beim T-Wert (Teilen-Wert) liegt der Landkreis Regen mit 1,9 E-Pkw pro öffentlichem Ladepunkt vorn, gefolgt vom Landkreis Freyung-Grafenau (2,8,) der Stadt Salzgitter (3), dem Kyffhäuserkreis (3,2) und der Uckermark (3,3). Auf den letzten Plätzen liegen Kassel (68), Weimar (69), Wuppertal (78), Stuttgart (88) und Krefeld (199).
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